ZEUGNISAUSGABE: ANTECEDO GROWTH SUPREME

21. Mai 2025

Vor etwas mehr als einem Jahr hatten wir das ehrgeizige Projekt gestartet, einen Fonds aufzulegen, der einem ETF in jeder Beziehung überlegen ist. Vielfach hatten wir die Einschätzung gehört: „Sowas ist unmöglich, das kann es nicht geben.“ Und die Zielsetzungen waren hoch. Der neue Fonds Antecedo Growth Supreme sollte die Benchmark NASDAQ 100 in Euro schlagen und dabei zu jeder Zeit eine merkliche Absicherung bei fallenden Kursen beinhalten. Jetzt, nachdem wir in relativ kurzer Zeit steigende und fallende Märkte gesehen haben, ist es Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen, ob der Fonds diese Erwartungen wirklich erfüllen konnte.

Was bisher geschah

Aufgelegt wurde der Fonds am 29.02.2024. In den ersten elfeinhalb Monaten der Fondshistorie sahen wir überwiegend steigende Aktienmärkte, die vor allem von den großen Tech-Aktien angetrieben wurden. In dieser Zeit gab es auch immer wieder Rücksetzer, wie es bei einem so volatilen Markt normal ist. Am Ende dieser Phase konnte der NASDAQ 100 aber beachtliche 23,78 % zulegen. Der Antecedo Growth Supreme schloss diesen Zeitraum (bis zum 19.02.2025) mit einem Zugewinn von 30,56 % ab. Also 6,78 Prozentpunkte mehr als der NASDAQ 100, der immerhin zu den am besten performenden Indizes gehört. Auffällig in dieser Phase ist nicht nur die absolute Outperformance, sondern der Fakt, dass sich die Outperformance immer dann deutlich vergrößerte, wenn der Markt mal einen Rücksetzer hatte. Hier sieht man schon in Ansätzen die Wirkung der fortwährend vorhandenen Absicherungsinstrumente.

Diese erlangten in den folgenden Wochen (bis zum 30.04.2025) noch größere Bedeutung. Denn in dieser Zeit dreht der Technologieindex deutlich nach unten. Donald Trumps Wirtschaftspolitik mit Zöllen gegen alle Handelspartner sowie Befürchtungen, dass die Inflation wieder zunimmt, waren hier der Auslöser. Der Fonds, der zu Beginn auf eine Zielpartizipation nach oben von 100 % ausgelegt war, folgte dem Index zunächst nach unten. Doch je weiter es nach unten ging, desto stärker machten sich die Absicherungsinstrumente bemerkbar. So stark, dass bei den großen Einbrüchen des Aktienmarktes Anfang April 2025 fast keine negativen Folgen für den Fonds mehr erkennbar waren. Hierbei halfen auch die gestiegenen Optionsvolatilitäten, ohne die der Fonds noch etwa 2 % weiter abgesunken wäre. Jetzt, im Wiederanstieg der Märkte, wo sich die Optionsvolatilitäten zum größten Teil schon wieder zurückgebildet haben, beträgt die Outperformance des Fonds 6,66 % – bezogen auf den Zeitabschnitt zwischen dem 19.02.2025 und dem 30.04.2025. Über den Gesamtzeitraum, also seit Auflegung, ist der Fonds um 24,11 % gestiegen, der NASDAQ 100 um 9,42 %, was eine Outperformance von 14,69 Prozentpunkten bedeutet. Die folgende Grafik zeigt den Wertverlauf des NASDAQ 100 (schwarze Linie) gegenüber der I-Tranche des Antecedo Growth Supreme (blaue Linie) über den Gesamtzeitraum seit Auflegung. Die rote Linie zeigt, wo – zum jeweiligen Zeitpunkt – das Mindestmaß der Absicherung im Fonds lag. Diese Linie gibt das maximale Risikobudget zum Kalenderjahresende wieder, das wir der Strategie zubilligen, auch wenn wir es im Normalfall gar nicht voll ausnutzen. Aber auch dieses üppige Risikobudget liegt heute schon höher als der Startanteilspreis von vor 14 Monaten.

Quelle: Bloomberg / eigene Berechnungen

Die Frage, die sich hier stellt, ist, wie dies sein kann? Können die bei Antecedo die Märkte so gut vorhersehen? Die Antwort lautet nein. Denn unsere Strategien beruhen nicht auf Prognosen, sondern auf dem Risikomanagement, das wir mit Hilfe von Optionen umsetzen.

Was wir machen

Die Strategie des Growth Supreme beruht im Wesentlichen auf der schon viel älteren Strategie des Antecedo Defensive Growth. Der Defensive Growth besitzt aber eine starre jährliche Wertuntergrenze von ca. -10 % gegenüber dem Anteilspreis am Jahresanfang. Mit einem für Aktienmärkte so geringen Verlustrisiko von ca. 10 % ist natürlich keine 100 %-Partizipation an den Kurssteigerungen eines Technologieindex möglich. Dafür ist die Risikobegrenzung einfach zu hart. Aber mit dieser Vorgabe und unseren Risikomanagementstrategien zielen wir jährlich auf eine Partizipation an den Kursgewinnen des Index von 70 %. Über den langen Zeitraum vom 02.09.2019, dem Auflegungsdatum des Defensive Growth, bis zum 30.04.2025 hat dieser Fonds eine Wertsteigerung von 123,9 % erzielt, was einer Partizipation am NASDAQ 100 von 80 % entspricht.

Dass solche Ergebnisse bei einem relativ geringen Verlustrisiko möglich werden, verdanken wir unseren Options-strategien, die wir im Zusammenhang mit Aktienportfolien einsetzen. Ich habe in den über 30 Jahren meines Berufslebens diese Strategien entwickelt, die entweder den Diversifikationseffekt direkt im Optionsportfolio ausnutzen oder das unterschiedliche Zeitwertverhalten von Optionen verwenden, um einen stabilen Zusatzertrag zu erzielen. Diese Zusatzerträge werden aber nicht einfach als zusätzliche Performancekomponente verwendet, sondern im Falle des Defensive Growth um hierdurch eine Absicherung des Aktienportfolios zu finanzieren. Grundsätzlich geht es in unseren Optionsstrategien immer darum, möglichst teure Optionen zu verkaufen und das Gesamtportfolio durch den Kauf möglichst billiger Optionen in eine gewünschte Gesamtstruktur zu bringen. Ohne die Zusatzerträge aus der Optionsstrategie wären Partizipationsraten, wie die erreichten, bei so geringem Risiko nicht möglich.

Im Growth Supreme gehen wir jetzt weiter als im Defensive Growth, indem wir die Absicherung im Niveau absenken und hierdurch einen Prämienüberschuss zurückgewinnen. Diesen Prämienüberschuss nutzen wir, um hierfür billige Call Optionen auf den Aktienindex zu kaufen. Dies so lange, bis die Startpartizipation der Struktur bei 100 % liegt.

Im Vergleich unserer beiden Fonds auf den NASDAQ 100 stellt der Defensive Growth eine Absicherungsstruktur dar, die von ihrem relativ niedrigen Verlustspielraum begrenzt wird. Die Partizipation ist hier die Resultierende, die sich aus den Marktgegebenheiten ergibt und die im Durchschnitt mit 70 % erwartet wird. Der Growth Supreme dagegen wird dominiert von seiner Vorgabe, mindestens 100 % Partizipation zu erreichen. Hier ist die absolute Höhe der Absicherung die resultierende Größe, die marktabhängig schwankt. Wir haben hier maximal ein Verlustpotenzial von minus 25% im Kalenderjahr vorgesehen. Bei niedrigen Volatilitäten ist dieser Wert in der Praxis aber viel geringer.

Letztendlich schaffen wir mit dem Growth Supreme ein asymmetrisches Auszahlungsprofil, wie es als Beispiel die folgende Grafik darstellt. Sie zeigt den kalkulierten Wertverlauf, ausgehend von einem Startwert 100, und auf der X-Achse mögliche Aktienindexveränderungen von +/- 50 %. Die grau gestrichelte Linie stellt den NASDAQ-100-Index selber dar, die rote Linie das maximale Verlustpotenzial von -25 % und die blaue Linie den kalkulierten Wertverlauf des Antecedo Growth Supreme (AGS).

In der Grafik erkennt man, dass sich die Fondsentwicklung bei größeren Kursausschlägen immer stärker positiv von der Indexentwicklung abhebt. Das ist das Ergebnis der Asymmetrie, die über die gekauften Optionen erreicht wird. Dabei startet die Struktur mit 100 % Partizipation an der Indexentwicklung und nutzt auch in diesem Beispiel das Risikopotenzial nicht voll aus.

Was noch wichtig ist

Was wir bisher beschrieben haben, war der Vergleich eines Aktienindex, der auf US-Dollar lautet, und eines Fonds, der in Euro notiert. Was aber ist mit dem Devisenrisiko, das zuletzt unter Trump sehr deutlich ausfiel? Hier kann ich direkt beruhigen: Der Fonds ist natürlich währungsgesichert. Aber nicht, wie man es klassisch kennt, mit Devisen-termingeschäften. Dies würde aktuell jährliche Absicherungskosten von über 2 % bedeuten, sondern mit einer Devisenoptionsstrategie, die wir speziell für Währungsrisiken entwickelt haben. Diese Absicherungsstrategie für Devisenrisiken ist seit 2019 im Einsatz und beruht darauf, dass man länger laufende Absicherungsinstrumente durch kürzer laufende verkaufte Optionen finanziert. Wir können damit die direkten Kosten der Absicherung vollständig gegenfinanzieren und behalten dennoch eine leichte Chance auf einen steigenden US-Dollar. Als Risiko bleibt, dass noch ein leichter Verlust möglich ist, wenn der US-Dollar fällt. Dieses Risiko ist aber auf das Jahr gesehen geringer als die sicheren Kosten, die eine klassische US-Dollar-Sicherung verursachen würde. Wir haben in unserer Performance-Attribution berechnet, welchen Einfluss der US-Dollar auf unsere Anlagen hatte und wie das Ergebnis mit der Devisenabsicherung aussieht. Diese Ergebnisse zeigt die nächste Grafik. Die grüne Linie gibt an, wie sich unser Devisenportfolio ohne Absicherung verhalten hat. Die blaue Linie zeigt das tatsächliche Devisenergebnis mit Absicherung und die graue Linie die Kosten, die eine klassische Absicherung mit Devisentermingeschäften verursacht hätte.

Quelle: Bloomberg / eigene Berechnungen

Man kann in den Verläufen erkennen, dass unsere Optionssicherung kurzfristig auch etwas mehr verlieren kann, als ein Devisentermingeschäft kostet. Längerfristig ist dies nicht mehr der Fall, da die eingesparten Kosten dann gegen-über dem kurzfristigen Verlustrisiko überwiegen. Der Abstand zum klassischen Devisentermingeschäft wird natürlich auch dann immer größer werden, wenn der Dollar irgendwann wieder ansteigen sollte. Denn dann haben wir auch die zusätzliche Chance, von dieser Kursbewegung zu profitieren.

Welche Note geben wir dem Growth Supreme?

Es ist nicht einfach, dem eigenen Fonds ein gutes Zeugnis auszustellen. Kritik geht mir leichter von der Hand. Aber bei über 14 % Outperformance in 14 Monaten – erreicht sowohl in der Aufwärts- wie in der Abwärtsbewegung – einem bei Weitem nicht benötigten Risikobudget und kaum Beeinflussung durch die Devisenentwicklung wäre alles andere als ein „Sehr Gut“ ungerecht


Doch eines muss hier auch gesagt werden: In stark schwankenden Märkten sind Ergebnisse, wie die gezeigten, nicht ungewöhnlich. Das kam auch in den Backtests, mit denen wir die Strategie auch über sehr lange Zeiträume getestet haben, mehrfach vor. Man kann nicht davon ausgehen, dass eine Outperformance in dieser Höhe jedes Jahr er-reicht wird. In schwankungsärmeren Jahren wird eher eine Outperformance von 1 % bis 4 % zu erwarten sein. In unseren Backtests hätten wir im Jahr 2023, als die Optionsvolatilitäten stark gefallen waren, am Ende gerade noch die Benchmark erreicht. Aber auch die fehlende Outperformance in jenem Jahr wäre vermutlich erträglich gewesen, da die Benchmark allein in 2023 schon einen Zugewinn von 55,13 % erzielt hat.

Dieser erste Rückblick auf den Growth Supreme endet mit der Note „Sehr gut“. Es wird aber nicht immer eine Outperfomance in der bisherigen Höhe geben. Dass wir die hochgesteckten Anforderungen an die Strategie, den Index in der Aufwärtsbewegung zumindest zu erreichen und gleichzeitig immer eine Absicherung bereitzuhalten, erfüllen können, haben wir gezeigt. Wir beabsichtigen zukünftig, dies nicht nur mit einem Fonds mit der Benchmark NASDAQ 100 zu zeigen, sondern wir bereiten aktuell auch einen Fonds mit gleichem Konzept und mit der Benchmark Euro Stoxx 50 vor. Falls Sie hierzu mehr wissen möchten, freut es uns, wenn Sie uns ansprechen.

Kay-Peter Tönnes

Bad Homburg v.d.H., den 19.05.2025

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